Hiranyagarbha, ( Sanskrit हिरण्यगर्भ hiraṇya-garbha ) m. Goldembryo, u.a. Bezeichnung des brahman; wörtl: "goldener (Hiranya) Schoß (Garbha)" oder "goldenes Ei". Ein kosmischer Geist, wird im Rigveda als ein Schöpfungskeim beschrieben, der Himmel und Erde in sich birgt; ein Name für Brahman.
Brahman, eine Darstellung von 1820
Es steht genauer geschrieben, dass "das goldene Ei sich am Anfang als der eine Gott über alle Wesen erhob und Himmel und Erde aufrechterhielt, Leben und Atem spendete. Seiner Führung unterwarfen sich alle Götter, denn er ist der Gott der Götter und das lebhafte Naturgesetz ihrer Existenz". Gemäß Manu war Hiranyagarbha Brahman, der erste Mann, der sich durch eine nicht feststellbare erste Ursache in einem goldenen Ei formte, das so strahlend wie die Sonne war. "Als er ein Jahr in dem Ei verbracht hatte, teilte er es durch seine Gedankenkraft in zwei Teile. Mit diesen zwei Schalen formte er die Lüfte und die Erde. In die Mitte platzierte er den Himmel, die acht Regionen und die ewige Wohnstätte des Wassers."
Hiranyagarbha wird in vielen indischen Schriften verwendet. Meist wird Hiranyagarbha als Name für das ganze Universum oder auch für die subtilen Grundlagen des Universums verwendet. Erfahre mehr darüber im folgenden Vortragstext und -video von und mit Sukadev Bretz, Gründern von Yoga Vidya.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Hiranyagarbha हिरण्यगर्भ hiraṇya-garbha Aussprache
- 2 Sukadev über Hiranyagarbha
- 3 Siehe auch
- 4 Literatur
- 5 Weblinks
- 6 Seminare
- 7 Zusammenfassung Deutsch Sanskrit - Sanskrit Deutsch
Hiranyagarbha हिरण्यगर्भ hiraṇya-garbha Aussprache
Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Hiranyagarbha, हिरण्यगर्भ, hiraṇya-garbha ausgesprochen wird:
Sukadev über Hiranyagarbha
Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Hiranyagarbha
Hiranyagarbha – goldenes Ei, goldener Mutterschoß oder auch goldener Embryo. Garbha heißt Embryo. Vielleicht hast du schon von Garbhasana gehört. Garbhasana, die Stellung des Kindes, wie wir meist im Deutschen sagen. Die Embryostellung, wo du auf den Fersen sitzt und die Stirn auf den Boden gibst, das ist Garbhasana. Garbha heißt aber auch Ei, Garbha heißt auch Mutterschoß, Gebärmutter, könnte man auch etwas physiologischer sagen. All das ist Garbha. Und Hiranya heißt golden. Hiranyagarbha – goldenes Ei, goldener Mutterschoß.
Hiranyagarbha ist auch eine Bezeichnung für Gott. Gott ist Hiranyagarbha. Garbha, man kann sagen, Mutterschoß, und wir alle sind im Mutterschoß Gottes, wir alle sind in diesem unendlichen Mutterschoß geborgen. Angenommen, es gibt zwei Zwillinge im Mutterschoß, die können sich unterhalten und der eine kann sagen: „Hast du schon gehört, es wird behauptet, es gäbe eine Welt außerhalb von unserem Mutterschoß?“ Sagt der andere: „Nein, das kann es überhaupt nicht geben. Es gibt nur das.“ Und der andere sagt: „Ich habe gehört, es gäbe so etwas wie Mutter.“ Sagt der andere: „Nein, ich habe noch nie so etwas wie eine Mutter gesehen.“ So ähnlich kann man sagen, es gibt eine Welt, die höher ist als die materielle Welt. Da kann man antworten: „Nein, gibt es nicht.“ Da kann man sagen: „Ja, es gibt so etwas wie Gott.“ Sagt der andere: „Ich habe keinen Gott gesehen.“ Aber wir befinden uns in Hiranyagarbha, die ganze Welt ist wie ein Mutterschoß.
Wir sind in diesem Mutterschoß, wir sind geborgen. Wie in einem Mutterschoß bekommen wir hier alles, was wir brauchen. Wir müssen uns zwar ein bisschen mehr bemühen als ein Embryo im Mutterleib, aber im Grunde genommen bekommen wir alles. Wir bekommen Licht, wir bekommen Luft, wir bekommen Wasser, wir bekommen Nahrungsmittel, wir sind mit anderen Menschen zusammen. Eigentlich befinden wir uns alle in Hiranyagarbha, im goldenen Schoß Gottes.
Hiranyagarbha drückt auch aus, dass wir alle Teil eines großen Organismus sind. Jeder Mensch ist wie eine Zelle im Körper Gottes und wir werden genährt vom Körper Gottes. Überlege doch selbst einmal, hilft dir diese Vorstellung, Hiranyagarbha, Gott als goldener Mutterschoß und wir alle werden genährt in diesem goldenen Mutterschoß, wir können uns geborgen fühlen, wir können uns beschützt fühlen?
Diese Vorstellung von Hiranyagarbha schafft tiefes Vertrauen. Hiranyagarbha ist auch ein technischer Ausdruck für einen bestimmten Aspekt der Wahrheit im Vedanta-System. Darüber spreche ich vielleicht ein anderes Mal und du findest dort auch mehr darüber auf unseren Internetseiten. Wenn du auf www.yoga-vidya.de gehst, gib dort ein „Hiranyagarbha“ und da findest du noch sehr viel mehr darüber. Jetzt aber sei dir einfach bewusst, Gott ist überall, und letztlich bist du geborgen im Hiranyagarbha, im goldenen Mutterschoß. Gott wie ein Mutterschoß, wir alle sind wie Zwillinge, Drillinge, Mehrlinge und werden alle ernährt in diesem Schoß Gottes, der sich Welt nennt.
Siehe auch
- Krishnagarbha
- Bhasmagarbha
- Garbhasana
- Garbha
- Vedanta
- Brahman
Literatur
- Dowson, John: A Classical Dictionary of Hindu Mythology and Religion – Geography, History and Religion; D.K.Printworld Ltd., New Delhi, India, 2005
- Martin Mittwede, Spirituelles Wörterbuch Sanskrit-Deutsch
- Wilfried Huchzermeyer, Das Yoga-Lexikon
Weblinks
- Mandukya Upanishad Erläuterungen von Swami Krishnananda
- Yoga Sutras aus: "Göttliche Erkenntnis", von Swami Sivananda
- Tägliche Lesung von Swami Sivananda Yogasara-Upanishad Mantra - 1
Seminare
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Zusammenfassung Deutsch Sanskrit - Sanskrit Deutsch
- Deutsch Goldschoß, Beiname Brahmans. Sanskrit Hiranyagarbha
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